Säuglings- und Kleinkindtherapie

Säuglings-Kleinkind-Eltern-

Psychotherapie (Skept) 


Bis zu 24 Behandlungsstunden

Alter

Diese Behandlung ist ausgelegt für Säuglinge und Kleinkinder von 0-3 Jahren und deren Eltern.

Die Erweiterung von der Paar- zur Dreierbeziehung bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Teilweise treten dabei seelische Probleme bei Eltern oder Kind auf.

Ziel ist es, Belastungen und Störungen möglichst frühzeitig abzufangen.

Eine Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie kann Halt und professionelle Unterstützung bieten. Sie basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Säuglingsforschung.


Ablauf

Sie kommen gemeinsam mit Ihrem Säugling bzw. Kleinkind in die Praxis. Am Besten Mutter, Vater und Säugling / Kleinkind. Dort haben wir in bis zu 11 Terminen zunächst die Möglichkeit, uns gegenseitig kennen zu lernen. Erst am Ende dieser Kennenlernphase besprechen wir, ob eine Therapie notwendig ist und wie lange sie dauern würde.

In einer Skept finden Sie Raum, um sich als Familie zu finden. Probleme dürften hier Ihren Raum finden und werden vertraulich mit der Therapeutin bearbeitet. Ihr Kind findet einen Ort, an dem wir gemeinsam sehen können, was es braucht. Ziel ist es, dass jedes Familienmitglied, Mutter, Vater und Kind einen Platz in dem neuen Gefüge finden. Die Therapeutin hilft zusätzlich, die Kindesentwicklung zu verstehen und eventuelle Entwicklungsverzögerungen zu erkennen, sowie frühzeitig abzufangen.

Therapiedauer und -frequenz

In der frühen Zeit ist eine schnelle Hilfe wichtig. Eine Säuglings-Kleinkind-Elterntherapie dauert maximal 24 Stunden. Jede Therapie wird individuell geplant und durchgeführt. Therapiefrequenz und Ende der Skept können von den Eltern mitbestimmt werden. Bei akuten Problemen können z.B. mehrere Termine pro Woche vereinbart werden. Bei anderen Symptomatiken dagegen können niederfrequentere Termine, welche eine längere Betreuung beinhalten, sinnvoll sein.


Prognose

Je früher die Behandlung einsetzt und je weniger chronifiziert die Familiendynamik ist, desto besser ist die Prognose. Oft zeigt sich bereits nach wenigen Stunden eine Verbesserung der Symptomatik.

Eine Skept bietet die Chance, entstehende Probleme frühzeitig abzufangen und späteren Belastungen vorzubeugen.

Spezielle Qualifikation

Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (kurz Skept) darf eine "Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeut/in mit der Fachkunde analytische Psychotherapie und/oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und besonderer Erfahrung in der Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern mit deren Mütter/Väter" anbieten. (Quelle und weitere Informationen auf der Seite der VAKJP: https://www.vakjp.de/pdf/SKEPT_Flyer_E4.pdf)

Ich habe eine zusätzliche, mehrjährige Weiterbildung in Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie am Psychoanalytischen Institut Stuttgart e.V. durchlaufen. Diese beinhaltete u.a. eine zweijährige Säuglingsbeobachtung, in der ein Säugling wöchentlich in seiner natürlichen Umgebung in der Interaktion und Entwicklung mit seinen Bezugspersonen begleitet wurde. Die Weiterbildung beinhaltete neben speziellen Theorie- und Literaturseminaren zusätzlich durch Supervision kontrollierte Säuglings- und Kleinkindbehandlungen und wurde mit einem Zertifikat abgeschlossen.

Wieso ist die erste Zeit mit einem Säugling so störanfällig?

Damit aus einem Paar eine Dreierbeziehung und eine Familie wird, stehen für Eltern viele Anpassungsleistungen an: Aus einem Paar müssen Eltern werden und gleichzeitig soll ihnen das Paarsein nicht verloren gehen. Diese Doppelrolle einnehmen zu können und nicht "nur" Mutter und "nur" Vater zu sein, fällt oft schwer. Außerdem braucht nicht nur das Baby, sondern auch weiterhin Mann und Frau "Bemutterung". Nicht selten kommt es zu Paarproblemen. Auch die finanzielle Situation ändert sich; auf einmal ist ein Elternteil den ganzen Tag alleine mit dem Kind zu Hause.

Eltern müssen auf einiges verzichten und dem Kind helfen, sich selbst verstehen zu lernen.

Säuglinge sind noch eng mit ihren Eltern verbunden. Ihr Kind ist abhängig von einem einfühlsamen Erwachsenen. Psyche und Körper des Säuglings sind sehr anfällig, da sie so eng miteinander verbunden sind. Der Säugling erlebt seine Umwelt fragmentiert und wechselt scheinbar übergangslos von Freude zu tiefer Trauer. Dies alles verunsichert Eltern.


Auch bei den Eltern kann es zum "Babyblues" kommen. Denn auch sie haben mit den zahlreichen Veränderungen, wenig Schlaf und anderen Anforderungen zu kämpfen. Die Schwangerschaft und frühe Zeit mit Ihrem Kind labilisiert Eltern und lässt außerdem das eigene "innere Kind" der Eltern wach werden. Sie erinnern sich unbewusst an die eigene frühe Zeit und fühlen sich z.B. alleine und verlassen. Die Beziehung der Eltern zu deren eigenen Eltern sowie das Erleben ihrer eigenen Kindheit beeinflussen ihre Elternschaft sowie Ihre Beziehung zum Kind. Konflikte mit den eigenen Eltern können wach werden. Häufig entsteht der Wunsch bei Eltern, die Beziehung zu ihrem Kind anders gestalten, als sie selbst es in Ihrer Kindheit erlebt haben.

Ebenso beeinflussen die Paarsituation, das Erleben der Schwangerschaft, Krankheiten oder Sorgen um das Kind, die Geburt und erste Zeit mit dem Säugling die Beziehung zu Ihrem Kind.

Indem diese Themen einen verstehenden Raum finden und Sie diese Themen mit Abstand betrachten und verstehen können, wächst der Entwicklungsraum für Ihr Kind. Im therapeutischen Dialog wird versucht, das innere Kind der Eltern und das reale Kind besser zu verstehen, um zukünftige Signale des Kindes verstehen zu können. So können Unsicherheiten im Umgang mit Ihrem Baby abgebaut werden.

Therapiemethoden in der Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie


Allen tiefenpsychologischen und analytischen Verfahren gemeinsam ist die Arbeit an dem Unbewussten.

Indem unbewusste Konflikte bearbeitet werden, werden die Ursachen der Störungen beseitigt.

Baby als aktiver Teilnehmer


Sie fragen sich vielleicht, wie eine Therapie mit einem Säugling funktionieren soll?

Er spricht ja schließlich gar nicht und versteht unsere Sprache noch nicht?

Die Skept geht von einem aktiven Säugling aus, welcher fühlen und denken kann. Er wird als vollwertiger Teilnehmer angesprochen.  Auch ein Säugling reagiert auf verbale sowie auf affektive Sprache (Mimik, Gestik, Tonfall, Sprachrhythmus sowie Körpersprache).

Auf diese Weise hört, spürt und versteht der Säugling, wie es seinen Eltern geht. Das Baby wiederum kommuniziert mit uns zunächst averbal in Reaktionen oder im Spiel. Dies gibt uns Hinweise auf tieferliegende Konflikte. Erwachsene antworten dem Baby mit Sprache. Diese wiederum hat positive Auswirkungen auf die Mutter/Vater-Kind-Interaktion. Passt das von den Eltern Gesprochene und das vom Säugling Gefühlte nicht zusammen, ist er irritiert. Eine Skept fördert das gegenseitige Verständnis.

Schweigepflicht

 

Was Sie mit mir besprechen, verlässt den Therapieraum nicht. Indem Sie sich öffnen, können schwierige Themen Raum finden und bearbeitet werden. Auf diese Weise kann sich auch die Beziehung zu ihrem Säugling / Kleinkind verbessern.

Eltern und Kind gemeinsam


Gemeinsam mit der Therapeutin können schwierige Situationen mit dem Kind verstanden werden.

Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Interaktion mit Ihrem Kind. Die Interaktionen der Eltern beeinflussen den Säugling. Andersrum beeinflusst das Verhalten des Säuglings das Verhalten der Eltern. Daher kommt das Kind gemeinsam mit mindestens einem, idealerweise mit beiden Elternteilen, in Behandlung.

Die Therapeutin wird zwischen Ihnen und Ihrem Säugling übersetzen, indem Sie mal für Sie als Eltern, mal für Ihr Baby spricht. Dafür analytisiert die Therapeutin die verbale sowie nonverbale Handlungsebene, die Übertragung, sowie die Gegenübertragung.

Therapeutisches Gespräch

 

Im Gespräch mit der Therapeutin können konflikthafte Themen, Ängste und Phantasien vertraulich besprochen werden.


In separaten Elterngesprächen (ohne Kind) können sich die Eltern voll auf sich konzentrieren und freier über eigene Themen und Belastungen sprechen.

Auf diese Weise ist eine Stärkung der elterlichen Allianz und eine Arbeit an der Paarbeziehung möglich.


Abstand gewinnen


Durch die Hilfe der Therapeutin können Eltern Abstand gewinnen und die eigene Lage aus der Rolle des Dritten betrachten.

Auf diese Weise kann sich die Situation entspannen und es können sich neue Sichtweisen entwickeln.

Deutung


Die Therapeutin erkennt am Spiel Ihres Kindes bzw. an seinem Verhalten und seiner Interaktion die tieferliegenden Konflikte. Indem die Therapeutin die analysierte Interaktion sowie die Konflikte in Worte übersetzt und Säugling und Eltern aktiv anspricht, können das gegenseitige Verständnis gefördert und Lösungen entwickelt werden. So kann der Konflikt aufgelöst werden und Veränderung kann sich einstellen.

Hierfür nutzt die Therapeutin die Übertragung und Gegenübertragung.